Zurück von der Jugendmedienschutz Tagung (#jumeta2011) in Mainz, die u.a. vom ZDF ausgerichtet wurde schießen mir einige Gedanken durch den Kopf, die ich bereits nach dem „Keine Bildung ohne Medien“ Kongress in Berlin dieses Jahr hatte. In letzter Zeit fällt mir vermehrt auf, dass Tagungen nicht Zielgruppenspezifisch ausgerichtet werden. Beide Tagungen sprachen Experten auf dem Gebiet der Medienkompetenz / Jugendmedienschutz an. Die Tagung heute forderte sogar in Ihrem Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=9tmul0d5nqI) dazu auf, Ideen zu entwickeln. Was zumindest heute nur sehr begrenzt geschah. Die Tagung beschäftigte sich vormittags vor allem mit den Gefahren des Internets, die einem Fachpublikum bekannt sein sollten. Jeder Politiker und Pädagoge sollte wissen, dass es Pornographie frei zugänglich im Netz gibt. Das muss nicht immer wieder erwähnt werden. Ob das nun 30% oder 70% der Jugendlichen sind, die das kennen ist eigentlich egal – wie man damit umgeht ist wichtig. Weil mir nun sowohl das oft negative Darstellen der Tagungen bei Twitter und Co. ebenso wenig gefällt, wie die Tagungen an sich, werde ich hier eine andere Veranstaltungsform in den Raum werfen.
1. So eine Tagung wie heute ist super für Lehrer, Eltern und Co. die keine oder wenig Ahnung haben, dann bitte auch die gezielt ansprechen! 2. Spricht man ein Fachpublikum an, sollte dieses auch gehört werden. Hier gibt’s natürlich so Formen wie Barcamps, aber ich wäre an dieser Stelle eher für Diskussionscamps.
Die Idee: Jeder Vortragende stellt vor der Tagung ein Papier (höchstens zwei DinA4 Seiten) online, dass seine Meinung darstellt. Diese sollten im Vorfeld vom Publikum gelesen werden. Auf der Tagung wird in einem fünf Minuten Input der Inhalt des Papiers, der Position noch einmal durch den Referenten klar gemacht.
Dann tritt man in eine Diskussion einen Diskurs mit den Fachleuten vor Ort. Dazu sollte Bewegung ins Publikum kommen. Da nicht jeder zu jedem Thema etwas zu sagen hat, könnte man die ersten beiden Reihen für Diskussionsteilnehmer reservieren. Wer zuerst kommt, malt zu erst. Heißt, sind die Plätze besetzt bleibt nur noch die Twitterwall;) Dann wird mit den beiden Reihen und dem Referenten das Thema in einem festgelegten Zeitrahmen von allen Seiten beleuchtet und kann dann zusätzlich als Vorschlag (im Fall heute: für einen besseren Jugendmedienschutz) gevotet werden.
Also quasi ein „gefällt mir“ Button fürs Real Life. Wie genau so ein Voting stattfinden kann? Her mit den Ideen… am Ende der Tagung hat man ein Bild von den Vorschlägen, den Meinungen der unterschiedlichen Fachrichtungen dazu und eine Art Rangfolge der Beliebtheit.
Soweit zu meinem Vorschlag. Vielleicht ja das nächste mal….
Ach ja zur Tagung gibts den Livestream in der Mediathek und das Etherpad: http://openetherpad.org/jumeta2011