Die etwas andere Gamescom Nachlese

Nachdem ich wieder von der Gamescom zurück bin, gibt es einiges zu erzählen. Allerdings nicht von der Messe direkt. Die vorgestellten Spiele waren nicht so spannend. Das Einzige wirklich Neue war die Oculus Rift Brille http://www.oculusvr.com/, ein virtual Reality Headset für 3D Spiele. Setzt man diese auf, hat man einen 360% Blick im Spiel, der mit Kopfbewegungen gesteuert wird.

Ansonsten hat mir die Heimfahrt einige ungeschönte Einblicke in die jugendliche Lebenswelt beschert. Dank eines Weichenbruchs hatte ich viel Zeit mich mit meinen beiden 16-Jährigen und einem 18- Jährigen Mitfahrer zu unterhalten. Die Jungs, die sich nicht kannten, waren äußerst interessiert, nachdem sie meinen Fachbesucherausweis gesehen hatten. So ergaben sich diverse Gesprächsthemen und Fragen. Unter anderem folgende:

  1. Was macht man wenn die Mutter ins Zimmer kommt und man ist gerade am Zocken?
  2. Warum heißt die BPJM so, wenn sie sich doch um Medien kümmert, die für Erwachsene sind?
  3. Wie empfindet man seine Rolle als „gamer“ in der Klasse?

Zu 1.

Die Lösungsvorschläge der Jungs entschieden sich ziemlich voneinander. Einer meinte, er würde dann sofort sein Headset weglegen und sich auf seine Mutter konzentrieren. Auch wenn er dann evtl. verlieren würde und seine Kumpels jedes Wort, dass er  mit seiner Mutter wechselt, mitbekommen würden. Sie hätten sich im Laufe der Zeit daran gewöhnt und wüssten, dass dies passieren kann. Ein anderer meinte, er würde schnell Bescheid geben, dass er kurz weg ist und das Headset auf jeden Fall leise stellen und das Spiel wegklicken, da es peinlich wäre, wenn seine Mutter dann will, dass er sein Zimmer aufräumt. Der Dritte meinte, seine Mutter würde es akzeptieren wenn er gerade am Spielen wäre und später wieder kommen.

Zu 2.

Eine große Frage, die sich die Jungs gestellt haben, war die Namensgebung der BPJM. Warum heißt etwas „Bundesprüfstelle für Jugendgefährdende Medien“ wenn sie sich mit Titel beschäftigen, die eh keine Jugendlichen zu Gesicht bekommen. Da es sich ja nur um Inhalte handelt, die für über 18 Jährige sind (wenn überhaupt) wäre der Name ja Quatsch. Es müsste also eher Bundesprüfstelle für gefährliche Medien heißen.

Zu 3.

Sie waren sich einig, dass es besser wäre abends Computerspiele zu spielen statt sich mit Kumpels volllaufen zu lassen. Sie fanden alle, dass sie schon eine gewisse Außenseiterrolle einnehmen, aber trotzdem genug Freunde hätten und halt keine Lust hätten sich mich jedem zu unterhalten. Das Einzige was sie stören würde, wäre dass die Mädels meistens eher auf die Party- und Sportlertypen (so von Ihnen bezeichnet) abfahren würden und sie es schwerer hätten. Außerdem würden die Lehrer nichts von Spielen verstehen und sie gerne mal als gewalttätige Spieler oder potentielle Amokläufer abstempeln, was sie als störend empfanden.

Soweit ein kleiner Einblick in das lange Gespräch….es gab noch viel mehr, aber dann liest sich diesen Artikel ja keiner mehr durch!

Nächsten Freitag geht es dann wie gewohnt mit dem Wochenrückblick weiter. Bis dahin erst mal eine schöne Woche.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert